Was ist das besondere an Joshua Tree?
With or Without You, die erste Single des Albums und einer der bekanntesten Songs der Band, nutzt die oben erwähnte von Michael Brook entwickelte Technik namens „infinite guitar“, bei der ein auf das Feedback reagierender elektronischer Sensor die Erzeugung einer beliebig langen Ausklangsphase des Tones samt einer Veränderung der Obertonstruktur mittels eines Equalizers ermöglicht.
Wissenswertes:
The Joshua Tree ist das fünfte Studioalbum der irischen Rockband U2 und wurde am 9. März 1987 von dem Label Island Records veröffentlicht. Die Produzenten waren Brian Eno und Daniel Lanois. Gewidmet ist das Album Bonos Freund und Roadie Greg Caroll, der 1986 im Alter von 26 Jahren bei einem Autounfall in Dublin starb.
Die Band verbindet bei The Joshua Tree den selbstbewusst-aggressiven Ton der Alben Boy und War sowie den eher stimmungsvollen und verästelten Ansatz von October und The Unforgettable Fire mit einer erhöhten Experimentierfreudigkeit sowie einfachen Melodien und musikalischen Strukturen.[1] The Joshua Tree erhielt 2003 vom Rolling Stone den 26. Platz unter den 500 besten Alben der Popmusik.[2]
Geschichte:
Nachdem U2 mit dem 1984 erschienenen Album The Unforgettable Fire und dem Live-Aid-Konzert im Juli 1985 einen ersten Karrierehöhepunkt erreicht hatte, begann die Band 1985 mit der Realisierung des Nachfolgealbums. Um eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen, nahm die Band das Album nicht in einem Tonstudio, sondern in einem abgelegenen Haus (Danesmoate House) auf, in dem inzwischen Bassist Adam Clayton lebt. Zu dieser Zeit empfanden die Bandmitglieder die Entwicklung der Musik der 1980er-Jahre als eher negativ. Deshalb wollten sie ihrem neuen Album ein neuartiges Klangbild geben. Bassist Adam Clayton äußerte sich dazu wie folgt:
„Meiner Meinung nach fühlten wir uns mit dem, was zu dieser Zeit musikalisch passierte, überhaupt nicht verbunden, es war die Zeit des Synthie Pops. New Wave als amerikanische Antwort darauf hatte in Amerika noch nicht so richtig eingeschlagen, vielleicht waren A Flock of Seagulls gerade am Start, jedenfalls gab es bereits kleine Versuche, musikalisches Neuland zu erreichen.[3]“
Das Album führt die akustischen Experimente von The Unforgettable Fire fort. So beginnt beispielsweise der erste Albumtitel Where the Streets Have No Name mit einer sanften Orgeleinleitung, ähnlich dem Ende von MLK, dem letzten Song des Albums The Unforgettable Fire, über die der Gitarrist The Edge ein einfaches, echogeladenes Arpeggio spielt. Dabei lässt er jede einzelne Note zwei- bis dreimal erklingen, was ein sehr dichtes Klangbild zur Folge hat. Dies wird durch eine Aufteilung (Splitting) des Eingangssignals in mehrere Einzelsignale erreicht, die dann mittels Verzögerungstechniken (Delay) zwischen 200 und 600 ms gegeneinander versetzt aufgenommen werden. Die einzelnen Echos wechseln dabei im Stereopanorama zusätzlich abwechselnd von rechts nach links.
Die elf Titel des Albums umkreisen einzelne Themengebiete und deren Beziehungen zueinander mit unterschiedlichen sprachlichen und musikalischen Gestaltungsmitteln.
Auf einer realen Ebene handelt das Album von der Aussöhnung mit dem Tod von Greg Carroll. Dies stellt sich auf einer allgemeingültigeren Ebene als eine Meditation über Verlust und Erlösung dar, welche sich zum Beispiel in den Symbolen von Wasser und Wüste sowie diversen biblischen Bezügen ausspricht.
Aus einer eher politisch-sozialen Sichtweise lobt und kritisiert das Album die USA sowohl ideell als auch in seinen realen Erscheinungsformen als ein gespaltenes, eher „fragwürdiges Land“. Der gleiche Konflikt wird wiederum in Liedern, welche die „menschliche Zerrissenheit“ schildern, aus einem eher persönlichen Blickwinkel reflektiert.
Der Produzent Brian Eno beschreibt dies zusammenfassend in folgenden Worten: „Das Ergebnis ist einfach eine reiche und dicht verflochtene Hülle, die Album genannt wird.“[6]
Politisches und Soziales
Das Album The Joshua Tree ist stark von U2s politischem und sozialem Engagement geprägt. Es werden Themen aufgegriffen, die im Album War, bei dem es zum Beispiel um den Nordirlandkonflikt (Sunday Bloody Sunday) oder die Gefahr eines Atomkrieges (Seconds) ging, nicht behandelt wurden.
Bullet the Blue Sky ist ein Angriff auf die damalige US-amerikanische Politik im mittelamerikanischen Staat El Salvador. Die USA unterstützten dort gegen erhebliche innen- und außenpolitische Widerstände die rechtsgerichtete, diktatorische Militärregierung. Diese führte einen Schmutzigen Krieg gegen Aufständische und politische Gegner und ermordete dabei Anfang der 1980er-Jahre etwa 40.000 Oppositionelle – etwa 0,8 % der Bevölkerung – quasi unter den Augen der zahlreichen US-Militärberater.[7] Die auf den – von der US-Regierung offiziell bestrittenen bzw. verharmlosten[8] – Massenmord an den Oppositionellen folgende relative innenpolitische Ruhe in El Salvador erklärte die Reagan-Regierung der amerikanischen Öffentlichkeit mit der Notlüge, dass die erfolgreich durchgeführte Landreform der dortigen Regierung zu einer allgemeinen Befriedung geführt habe.[7] Zur Zeit der Entstehung des Albums 1987 war die staatliche, US-gestützte Unterdrückung noch in vollem Gang, bis Ende des Jahrzehnts stieg die Opferzahl auf etwa 70.000. Das Lied nutzt zur Unterstützung der textlichen Aussage einen aggressiven Schlagzeugrhythmus, eine dominante Bassline und einen klagenden Gitarrensound, der an das Geräusch fallender Bomben erinnert.
Das Album The Joshua Tree ist stark von U2s politischem und sozialem Engagement geprägt. Es werden Themen aufgegriffen, die im Album War, bei dem es zum Beispiel um den Nordirlandkonflikt (Sunday Bloody Sunday) oder die Gefahr eines Atomkrieges (Seconds) ging, nicht behandelt wurden.
Bullet the Blue Sky ist ein Angriff auf die damalige US-amerikanische Politik im mittelamerikanischen Staat El Salvador. Die USA unterstützten dort gegen erhebliche innen- und außenpolitische Widerstände die rechtsgerichtete, diktatorische Militärregierung. Diese führte einen Schmutzigen Krieg gegen Aufständische und politische Gegner und ermordete dabei Anfang der 1980er-Jahre etwa 40.000 Oppositionelle – etwa 0,8 % der Bevölkerung – quasi unter den Augen der zahlreichen US-Militärberater.[7] Die auf den – von der US-Regierung offiziell bestrittenen bzw. verharmlosten[8] – Massenmord an den Oppositionellen folgende relative innenpolitische Ruhe in El Salvador erklärte die Reagan-Regierung der amerikanischen Öffentlichkeit mit der Notlüge, dass die erfolgreich durchgeführte Landreform der dortigen Regierung zu einer allgemeinen Befriedung geführt habe.[7] Zur Zeit der Entstehung des Albums 1987 war die staatliche, US-gestützte Unterdrückung noch in vollem Gang, bis Ende des Jahrzehnts stieg die Opferzahl auf etwa 70.000. Das Lied nutzt zur Unterstützung der textlichen Aussage einen aggressiven Schlagzeugrhythmus, eine dominante Bassline und einen klagenden Gitarrensound, der an das Geräusch fallender Bomben erinnert.
Dies liegt auch daran, dass das Lied aus zwei Aufnahmen besteht, die – auf The Edges Wunsch – ineinander übergehen, was in der damaligen Zeit (ohne Sampler) technisch nur schwer zu realisieren war und zu Ungenauigkeiten in Bezug auf das Timing führte. Die Intentionen der Band werden auch an der Tatsache ersichtlich, dass sie diesen Titel auf der folgenden Tour mit einer Einspielung von Jimi Hendrix’ Version von The Star-Spangled Banner begannen.
Der Song Mothers of the Disappeared ist eine Klage für die Mütter der zehntausenden „Desaparecidos“ (aus dem Spanischen, wörtlich: „Die Verschwundenen“) – meist völlig unschuldigen Menschen, die in den 1970er- und 1980er-Jahren von lateinamerikanischen Militärdiktaturen als angebliche Staatsfeinde heimlich entführt und dann meist gefoltert und umgebracht wurden. Das bekannteste Beispiel ist die argentinische Militärdiktatur unter Videla und Galtieri ab 1976, Bono war sehr beeindruckt gewesen von der dortigen Mütterorganisation Madres de Plaza de Mayo. Auf späteren Konzerten in Südamerika wurden als Protest gegen die erneute Wahl des – ebenso wie die Argentinier belasteten – chilenischen Generals Augusto Pinochet in den dortigen Senat einige der Mütter auf die Bühne geholt, die dort Bilder ihrer verschwundenen Angehörigen und Freunde hochhielten. Bono wurde auch durch Reisen nach El Salvador und Nicaragua zu diesem Song inspiriert, womit ein enger Zusammenhang mit dem politischen Thema von Bullet the Blue Sky (siehe oben) besteht.
Der Titel Red Hill Mining Town wurde vom mit einer Niederlage der Gewerkschaft endenden Bergarbeiterstreik der britischen National Union of Mineworkers im Jahr 1984 inspiriert. Die Band legte dabei den Schwerpunkt eher auf die Schilderung der persönlichen und familiären Auswirkungen als auf politisch-soziale Analyse oder Anklage.[9]
Zusätzlich zur politischen Thematik gibt es viele persönliche Songs. Zum Beispiel I Still Haven’t Found What I’m Looking For, in dem es um Bonos innere Kämpfe in Bezug auf Glaube und Versuchung geht, oder Where the Streets Have No Name, in dem Ausbruchsversuche der Jugend aus einer als „anonym empfundenen Großstadt“ beschrieben werden.
Wasser und Wüste
Zahlreiche Aspekte des Albums sind mit den Themen Wasser und Wüste verbunden. Auf dem Cover ist beispielsweise eine Schwarz-Weiß-Fotografie der Band im Death-Valley-Nationalpark in der Wüste von Kalifornien zu sehen, die Anton Corbijn produzierte. Auch der titelgebende Joshua Tree selbst verweist auf die Thematik der Wüste.
Darüber hinaus gibt es im ganzen Album eine Vielzahl von lyrischen Bezügen zu Wasser und Wüste. Es sind 46 zu den Wörtern
rain, raining, rainin’, rainfall, flood, water, well, sea, ocean und river
und 17 zu den Begriffen
desert, dry, plain, heat, dust, sunlight und sun.
Am auffälligsten sind diese Bezüge bei dem Lied In God’s Country. Alleine schon in den ersten vier Versen gibt es eine Vielzahl von Anspielungen auf Wasser und Wüste:
“Desert sky, dream beneath the desert sky
The rivers run but soon run dry
We need new dreams tonight
Desert rose, dreamed I saw a desert rose …”
Wasser und Wüste, die schon im Alten Testament verwendeten poetischen Metaphern für Leben und Tod, Verlust und Erlösung und andere diametral entgegengesetzte, aber dennoch aufeinander bezogene Begriffe werden zur Darstellung verschiedenster Inhalte verwendet. Zusätzlich stellen sie eine cineastische Verbindung zum amerikanischen Südwesten dar, der eine filmhafte Kulisse für die Musik bildet – „eine Leinwand auf die gemalt wird“ (Bono). Damit sollen Assoziationen zu Begriffen wie Ländlichkeit, Reinheit, Erdverbundenheit, Frömmigkeit geweckt werden, um das „Blues- und Country-Feeling“ zu verstärken.
Amerika
Als die Band mit der Arbeit am Album begann, kam das Gespräch auf Amerika und im Besonderen auf die Wüste im Südwesten. Schließlich beschlossen die Bandmitglieder, den Schauplatz ihres Albums dorthin zu verlegen, und sprachen mit dem Produzenten Brian Eno über den „filmischen Aspekt von Musik, wo … wo Musik tatsächlich eine Landschaft oder einen Ort vor dem geistigen Auge entstehen lassen kann und … dich wirklich dorthin bringen kann.“[10]
Außerdem hatte zu dieser Zeit die amerikanische Literatur einen großen Einfluss auf die Bandmitglieder. The Edge erklärte in einem Interview, dass sie damals Kurzgeschichten von Raymond Carver, Norman Mailers The Executioner’s Song und andere amerikanische Werke lasen, welche die Band zu eigenen literarischen Anstrengungen animierten.
Darüber hinaus begannen die Bandmitglieder, sich mit den amerikanischen Musiktraditionen wie Blues, Gospel, Soul, Rhythm and Blues und Country-Musik auseinanderzusetzen – Genres, mit denen sie bis zu dieser Zeit kaum Kontakt gehabt hatten.
So erinnert folgende Stelle aus dem Lied Running to Stand Still mit ihrer schlichten Begleitung und der melodieführenden Mundharmonika an wiederum auf ältere Vorbilder, Woody Guthrie und andere, zurückgehende, zur selben Zeit zum Beispiel von Bruce Springsteen aufgenommene Titel. Erst der Produzent Daniel Lanois brachte Bono den Geist der Gospelmusik näher. In einem Interview sagte er dazu: „Ich mochte Gospelmusik schon immer und … ich habe Bono ermutigt, es damit zu versuchen, was er dann auch tat. Es war zu dieser Zeit total ungewöhnlich für U2, sich mit Gospel zu beschäftigen, aber ich glaube, es hat ihnen ein paar neue Perspektiven eröffnet.[12]“
Nach diesen anfänglichen „Streifzügen“ in die Vielfalt amerikanischer Musik, Literatur und Geografie erkannten die Bandmitglieder, dass sie widersprüchliche Gefühle für das Land hegten. Befreiend als Idee und Platz zum Leben, beklemmend durch seine Machtfülle, seinen Einfluss und seine kontrovers bewertbare Außenpolitik. Ein Namensentwurf für das Album war „Die zwei Amerikas“, beeinflusst durch die Faszination und den starken Zweifel an Amerika und auch durch Bonos Reise nach El Salvador, wo er Augenzeuge eines amerikanischen Bombardements wurde.
Verlust:
Viele der Lieder drücken einen subjektiv als groß empfundenen „Schmerz“ aus. Bono sagte dazu folgendes:
„Ich denke, man kann The Joshua Tree nicht als irisch in irgendeinem offensichtlichen Sinn bezeichnen … aber auf eine sehr viel weniger … auf eine viel geheimnisvollere Weise ist es doch sehr irisch. Der Schmerz und die Melancholie, das ist typisch irisch.[14]“
Laut Aussage des Co-Produzenten Daniel Lanois singt Bono bei den meisten Songs des Albums
„[…] an seiner oberen Grenze. Das ist etwas sehr Bezwingendes, wissen Sie, an Leuten, die sich selbst pushen… Es ist fast, wie wenn man Aretha Franklin hört […].[15]“
Des Weiteren unterstützt The Edges Gitarrenspiel das Gefühl des Fehlens eines „Etwas“, da er bei einigen Liedern die für die Bestimmung des Tongeschlechts (Dur- oder Mollklang) entscheidende Terz der Akkorde weglässt. Dadurch entsteht ein Gefühl der Ungewissheit, der Mehrdeutigkeit und des Fehlens.
Ein Beispiel hierfür ist die Strophe des Songs I Still Haven’t Found What I’m Looking For, in dem die Gitarrenbegleitung hauptsächlich auf Quinten beruht und die Terz meidet. Als umso „befreiender“ wird danach der in klarer Tonalität (Tonika Des-Dur, Dominante As-Dur, Subdominante Ges-Dur und Tonika Des-Dur) und mit zusätzlichen Keyboardklängen verstärkte Refrain empfunden. (Audio-Datei / Hörbeispiel Hörbeispiel?/i)
All diese Aspekte – Bonos doppeldeutige Texte und sein die Musik zusammenhaltender Gesang, The Edges dünnes und ätherisches Gitarrenspiel und Adam Claytons und Larry Mullen Juniors Rhythmusbasis – erschaffen ein Gefühl des „Mysteriösen, Doppeldeutigen und Unsicheren“.
Dunkle Seiten
Auch im bisherigen Schaffen der Band eher selten thematisierte „dunkle menschliche Abgründe“ werden aufgegriffen. So schildert Exit einen Mann, der aufgrund religiöser Verblendung bzw. Psychose gewalttätig wird. Ob dies schließlich zu Mord oder Selbstmord führt, lässt der Text offen. Musikalisch wird dies durch extreme Wechsel und Steigerungen in Bezug auf Dynamik und Instrumentation, monoton wirkende, fast rein rhythmische Figuren sowie ungewohnte Keyboardklänge erreicht. So wechselt in folgendem Ausschnitt (Audio-Datei / Hörbeispiel [[MediaHörbeispiel]]?/[[ateii]]) ein gleichförmiger, aus kleinen und großen Terzen gebildeter Rhythmus-Pattern mit einem sparsamer instrumentierten, nur von zwei Keyboardklängen gebildeten Teil. Dieser wird bezeichnenderweise durch das in der Musikgeschichte häufig als teuflisch empfundene Intervall des Tritonus gebildet, um danach in harmonisch „entspannende“, primär rhythmisch gebaute Gebilde überzugehen.
Ein weiteres Lied, in dem eine dunkle Seite aufscheint, ist Running to Stand Still. Das Lied beruht auf der wahren Geschichte eines Paares, das wegen seiner Drogenabhängigkeit weder Geld noch ein Dach über dem Kopf hat. Der Mann setzt schließlich alles auf eine Karte, indem er eine große Menge an Heroin nach Dublin schmuggelt und somit eine lebenslange Gefängnisstrafe riskiert. Die Geschichte spielt an einem Ort namens Ballymun the 7 Towers. Bono sagt in einem Interview folgendes dazu:
„Es gibt da einen Platz namens Ballymun the 7 towers … und er war sozusagen in unseren Hintergarten und wir spielten dort oft als Kinder. Dort gab es die größten Drogenprobleme.[16]“
Der Titel Running to Stand Still geht auf Bonos im Computerbusiness beschäftigten Bruder zurück, welcher sagte, dass es ihm vorkomme, als ob er „renne, um stillzustehen“, da durch die hohen Rechnungen von seinem Lohn nichts übrig bliebe.
Greg Carroll
Greg Carroll, ein Mäori aus Neuseeland, war Bonos persönlicher Assistent und enger Freund und ist in vielen Videos der Konzerte der Unforgettable Fire Tour in Europa, im Musikvideo zu dem Lied Bad und bei der Vorstellung der Band beim Live Aid Event 1985 zu sehen. Am 3. Juli 1986 verstarb Greg Carroll bei einem Motorradunfall in Dublin. Der tödliche Unfall ereignete sich, als Greg Carroll im Auftrag von Bono unterwegs war, um verschiedene Besorgungen zu machen. Die Band traf ihn 1984 zu Beginn der Tour in Auckland (Neuseeland), wo es eine ganze Reihe Hügel vulkanischen Ursprungs gibt. Am ersten Abend führte Greg Carroll Bono auf einen der bekanntesten der vulkanischen Hügel, den One Tree Hill. Der One Tree Hill besitzt eine charakteristische, weithin sichtbare Silhouette, geprägt durch ein Steinmonument und einen damals noch vorhandenen Baum. An dieses Treffen soll das gleichnamige Lied erinnern. Schließlich beschloss die Band ihn einzuladen, sich ihrer Tournee anzuschließen. Bono sagte später in einem Interview dazu folgendes:
„Und in meiner ersten Nacht in Neuseeland nahm mich Greg zum One Tree Hill mit. Er arbeitete in der Musik- und Medienszene und Paul McGuinness dachte sich, dass dieser Junge zu pfiffig ist, wir können ihn nicht hier lassen, lasst ihn uns nach Australien mitnehmen.“[5]
Carrolls Tod ist ein weiteres gemeinschaftliches Erlebnis, das die Band bei der Realisierung des Albums beeinflusst hat. Neben dem Lied One Tree Hill ist das ganze Album dem Andenken Greg Carrolls gewidmet. Der Baum, der auf dem One Tree Hill stand, wurde im Jahre 2000 aus Sicherheitsgründen gefällt. Im selben Jahr ist auch der Joshua Tree, der auf dem Plattencover abgebildet ist, abgestorben und umgefallen.[17]
Religiöses
Der hebräische Name Joshua (יöהוöשöׁעö), der Name für Josua, der Sohn des Nun, Moses Nachfolger und Führer der Israeliten, der im Alten Testament erwähnt ist, bedeutet in der griechischen Bibelübersetzung Jesus (Ιησους).
Seinen Namen erhielt der Joshua Tree von durchziehenden Mitgliedern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), welche die dünnen ausgestreckten Äste des Baumes mit den zum Himmel empor gestreckten Armen des alttestamentlichen Volksführers Josua verglichen.
Der religiöse Bezug ist in mehreren Titeln greifbar. In God’s Country wird auf die Geschichte von Kain und Abel verwiesen („I stand with the sons of Cain“). With or Without You spielt auf Jesu Dornenkrone an. I Still Haven’t Found What I’m Looking For ist dem Sprachduktus der Psalmen nachgebildet, wie eine Gegenüberstellung des Songtextes mit Psalm 69,2 zeigt:[18]
„I have kissed honey lips – Felt the healing fingertips – It burned like fire – This burning desire – I have spoken with the tongue of angels – I have held the hand of the devil – It was warm in the night“ (I Still Haven’t Found What I’m Looking For)
„I sink in deep mire – where there is no foothold – I have come into deep waters – and the flood sweeps over me – I am weary with my crying – …“ (Psalm 69,2)[19]
Ab Ca: 22 Uhr bis 1 Uhr Radio An mit Jörg und Wunschbox
Hits aus 7-Jahrzehnten, Hits Quer BeatDurch eine Besprechung kann es zum Verzögerten Start kommen !!